Wie geht es weiter nach dem Abitur? Diese Frage stellen sich wohl alle, sobald die „heiße Phase“ beginnt. Möglichkeiten gibt es viele. FSJ, Studium, Ausbildung, Jobben oder doch erst mal verreisen. Das Fach BO (BerufsOrientierung) soll uns Schüler*innen dabei eine gewisse Orientierung geben. Doch erfüllt das Fach überhaupt seinen Zweck. Die Meinungen sind da zwiegespalten.
„BO ist doch voll unnötig!“. Diesen Satz hört man in der Oberstufe mindestens einmal die Woche, sobald man an den Unterricht denkt oder für anderthalb Stunden am Unterricht teilnimmt. Meistens findet der Unterricht in den letzten beiden Stunden, also von 15:00 bis 16:30 Uhr statt. Das hat einerseits Vorteile, aber auch genügend Nachteile. Einerseits muss man selbst nicht viel machen oder sich wie in anderen Fächern konzentrieren und kann so wenigstens ein bisschen abschalten. Andererseits könnte man seine Zeit anders verbringen. Beispielsweise für die unzähligen Tests und Klausuren lernen. Der Hauptgrund, weshalb das Fach nicht besonders beliebt ist, ist wohl, dass es für viele Schüler*innen Zeitverschwendung darstellt. Einige von ihnen wissen teilweise doch schon, was sie nach dem Abitur machen wollen bzw. in welche Richtung es geht. Berufsorientierung stellt sich dann als durchaus überflüssig dar.
Ein wichtiger Faktor ist auch, wie der zweistündige Unterricht gestaltet wird. Die Lehrer*innen bemühen sich, den Unterricht so angenehm und entspannt wie möglich zu gestalten. Mit Tee und Keksen wird versucht, die Schüler und Schülerinnen bei Laune zu halten. Im selben Moment werden sie mit unzähligen Arbeitsblättern und Onlinetests vergrault. Zwischendurch wird allerdings für Abwechslung gesorgt. In einem der drei BO-Kursen wird jede Woche ein Gast geladen, der von seinem Beruf erzählt.
Doch wie könnte das schlechte Image der Berufsorientierung aufgewertet werden? Einige Schüler*innen denken, dass BO in der 10. Klasse unterrichtet werden sollte. Schließlich findet in der 10. Klasse auch die Fächerwahl statt, die man von Berufsvorstellungen sicherlich abhängig macht. Außerdem werden in der 10. Klasse nicht so viele Klausuren, wie in der 11. Klasse geschrieben. Ein anderer Vorschlag ist das epochale Unterrichten von BO. Oder auch, dass nur Veranstaltungen wie Jobmessen oder andere Informationsgeber, auch außerschulisch, stattfinden.
Das Fach BO ist definitiv mit einem eher schlechten Image behaftet. Möglichkeiten, das zu ändern sind genügend vorhanden. Die Berufsorientierung wurde schließlich nicht erst vor ein paar Jahren eingeführt, um nun wieder abgeschafft zu werden. Auch wenn sich das sicherlich einige Schüler*innen wünschen würden.
Collin Weiser, 11a